Wir hatten letztens einen interessanten Beitrag im Verein über Notfälle und damit zusammenhängend mit Rettungspunkten bei der Jagdausübung. Diese Informationen möchten wir euch nicht vorenthalten:
Rettungspunkte sind in Deutschland ein essenzieller Bestandteil der Notfallinfrastruktur, insbesondere in unübersichtlichem Gelände wie Wäldern, Parks oder Feldmarken. Sie dienen dazu, im Falle eines Notfalls eine präzise Standortbestimmung zu ermöglichen und somit die schnelle Ankunft von Rettungskräften zu gewährleisten.
Was sind Rettungspunkte und wie sind sie gekennzeichnet?
Rettungspunkte sind fest installierte, eindeutig gekennzeichnete Standorte, die mit einer individuellen Nummer versehen sind. Diese Nummer ist bundesweit registriert und ermöglicht der Leitstelle im Notfall die sofortige Lokalisierung des Ereignisortes. Die Kennzeichnung erfolgt meist durch grüne Schilder mit weißer Schrift, auf denen ein weißes Kreuz (Symbol für den Rettungsdienst) und die jeweilige Rettungspunktnummer abgebildet sind. Oft finden sich diese Schilder an Bäumen, Pfählen oder eigens dafür aufgestellten Markierungen.
Wie werden Rettungspunkte im Notfall genutzt?
Die Nutzung von Rettungspunkten ist denkbar einfach und kann im Ernstfall entscheidend sein:
- Notruf absetzen: Wählen Sie die europaweite Notrufnummer 112.
- Rettungspunktnummer durchgeben: Nennen Sie der Leitstelle die auf dem Schild angegebene Rettungspunktnummer.
- Zusätzliche Informationen: Beschreiben Sie kurz die Art des Notfalls und die Situation vor Ort (z.B. Art der Verletzung, Anzahl der betroffenen Personen, besondere Gefahren).
- Am Rettungspunkt warten: Bleiben Sie am Rettungspunkt, bis die Einsatzkräfte eintreffen. Diese werden direkt zu diesem Punkt navigiert.
Die eindeutige Nummer des Rettungspunktes ermöglicht es der Leitstelle, die genauen Koordinaten des Standortes abzurufen und diese an die Rettungskräfte zu übermitteln. Dies spart wertvolle Zeit, da keine aufwendige Beschreibung des Geländes oder langwierige Suchaktionen erforderlich sind.
Für wen sind Rettungspunkte wichtig?
Rettungspunkte sind prinzipiell für jeden geeignet, der sich in der Natur aufhält und im Notfall Hilfe benötigt. Dies umfasst eine Vielzahl von Personengruppen:
- Wanderer und Spaziergänger: Besonders auf unbekannten Wegen oder in weitläufigen Waldgebieten können sich Wanderer schnell verirren oder verletzen.
- Radfahrer und Mountainbiker: Stürze oder technische Defekte können in abgelegenen Gebieten schwerwiegende Folgen haben.
- Reiter: Unfälle mit Pferden im Gelände sind leider keine Seltenheit.
- Sportler: Jogger, Läufer oder Orientierungsläufer, die abseits befestigter Wege unterwegs sind.
- Forstarbeiter und Waldarbeiter: Bei Unfällen während der Arbeit im Wald ist eine schnelle Hilfe unerlässlich.
- Jäger: Für Jäger sind Rettungspunkte von besonderer Relevanz und bieten eine wichtige Sicherheitskomponente bei der Jagdausübung.
Rettungspunkte und die Jagdausübung
Gerade bei der Jagdausübung, die oft in abgelegenen und unübersichtlichen Revieren stattfindet, spielen Rettungspunkte eine entscheidende Rolle für die Sicherheit. Jäger sind häufig allein oder in kleinen Gruppen im Gelände unterwegs, oft abseits befestigter Wege und fernab von bewohntem Gebiet. In einem Notfall, sei es durch eine Verletzung bei der Pirsch, einen Sturz vom Hochsitz, einen medizinischen Notfall oder einen Jagdunfall, kann die schnelle und präzise Standortbestimmung lebensrettend sein.
Einige konkrete Szenarien, in denen Rettungspunkte für Jäger von Bedeutung sind:
- Sturz vom Hochsitz: Ein Sturz aus mehreren Metern Höhe kann schwere Verletzungen nach sich ziehen. Mit der Rettungspunktnummer kann der Unfallort exakt angegeben werden.
- Verletzung durch Waffen: Obwohl selten, können Jagdunfälle mit Schusswaffen verheerend sein. Die schnelle Versorgung ist hier essenziell.
- Wildunfälle: Bei der Nachsuche von verunfalltem Wild kann es zu gefährlichen Situationen kommen, z.B. durch aggressives Wild. Auch hier ist eine schnelle Hilfe wichtig.
- Medizinische Notfälle: Herzinfarkt, Schlaganfall oder andere akute Erkrankungen können jeden treffen, auch bei der Jagd.
- Verirren im Gelände: Besonders bei Dunkelheit oder Nebel kann die Orientierung in unbekanntem Gelände verloren gehen. Ein Rettungspunkt bietet einen festen Ankerpunkt.
Es ist für Jäger ratsam, sich vor der Jagd mit den in ihrem Revier vorhandenen Rettungspunkten vertraut zu machen. Das Speichern der Rettungspunktnummern im Mobiltelefon oder das Mitführen einer Karte mit den eingetragenen Punkten kann im Notfall wertvolle Zeit sparen. Einige Reviere haben auch eigene Rettungspunkte eingerichtet, die auf die spezifischen Gegebenheiten der Jagd abgestimmt sind.
Rettungspunkte listet die Seite www.rettungspunkte.com, dort kann jeder die für ihn relevanten Punkte online einsehen.
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Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF), https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en |